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Bericht zum 96. Hannover Turnier

    This Tournament-Report article was written by openCards user Jaglom Shrek at Sep 1st, 2008.

    Tournament-Report from the Tournament "Hannover #96".

    Nachdem das letzte Turnier in Hannover (The Undiscovered Country Release Sealed) und besonders das letzte Turnier im Fantasy-In (noch vor der Landesmeisterschaft) eine Ewigkeit zurück lag, trafen sich am 30. August spontan fünf Spieler für ein erstes Spiel mit dem brandneuen Set Favor the Bold im Keller des Spieleladens. Noch am Morgen hatten mein Bruder und ich unsere Decks gebaut. Während er die Maquis ausprobieren wollte, hielt ich mich an die Klingonen, die mit Klag, Second Officer ein tolles neues Personell in FtB erhalten hatten.

    Überhaupt war Klag für mich der Anlass, wieder einmal die früher so geschätzten Klingonen-Solver mit Riker, Jadzia und Gowron (Sole Leader of the Empire) auferstehen zu lassen. Inzwischen waren auch ein paar neuen Strength-Missionen erschienen und so entschied ich mich dafür, mal ein völlig anderes Skillset auszuprobieren: Zu den Klassikern Leadership und Security (Rescue Prisoners, Brute Force) kamen Astrometrics und Navigation für die neueren Missionen Elude Federation Space und Eliminate Sphere Network. Da ich ja wusste, dass mein Bruder Maquis spielte (und auch mein Stammgegner Tobias Rausmann sich durch einen Kartenleihwunsch als Maquis-Spieler geoutet hatte) achtete ich besonders darauf, meine Missionen in beliebiger Kombination lösen zu können. Irgendwie hatten meine Klingonen damit aber kaum noch Honor, was in Anbetracht des neuen Klag (der diese vor Random Seleections z.B. durch An Issue of Trrst und Personal Duty schützt) natürlich schade war. Aber dafür hatte ich sogar genug Anthropology, Diplomacy und Law, um gegen das stets zu erwartetende Strange New Worlds bestehen zu können. Darunter auch drei Korath zum Zerstören der gegnerischen Events (wie Biogenic Weapon) mithilfe von Equipments. Vorzugsweise eignen sich hier natürlich die wieder auf die Hand zurück kehrenden Emergency Transport Units – und wo man man ein Equipment im Spiel hat, kann man es auch mit Grav-Plating Trap zweckentfremden und gegnerische Interrupts verhindern. Zwar gibt es in FtB mit Reprogrammed auch ein guten Counter gegen Dilemma-Cheater, aber Grav-Plating Trap ist wesentlich vielseitiger. An eigenen Interrupts kamen natürlich dreimal The Promise sowie zwei The Rite of Emergence für Jadzia ins Deck. Außerdem Stricken Dumb, mit dem ich schon lange mal wieder hatte spielen wollen. Anschließend noch Machinations und das neue Hindrance zum Wiederverwenden meinen Korath (den man discarden kann, um drei zusätzliche Dilemmas ziehen und spielen zu können) – übrigens auch eine tolle Möglichkeit, um z.B. Alexander Rozhenko (K’mtar) neu spielen zu können! Und ganz zum Schluss ein paar Schiffe, bei denen ich mich aufgrund des neuen Dilemmas Artificial Wormhole wo möglich zu passenden Äquivalenten meiner Commander entschied. Fehlten nur noch die Dilemmas. Hier wählte ich zahlreiche neue Exepmlare aus und spielte einmal quer durch die Bank alle Chula- und The Clown-Dilemmas (neu hinzugekommen sind Chula: Unfortnate Roll und The Clown: On His Throne) sowie diverse günstige Stopper und ein paar erfolgversprechende Walls.

    Die erste Runde verlief für mich dann aber recht ruhig, denn nach kurzer Abstimmung entschied ich mich dafür, meine Option auf ein TD Bye zu ziehen und checkte an Ulfs Rechner erstmal Emails und die neuesten Updates auf openCards. Wie üblich diskutierten wir nebenbei ein paar Verbesserungsvorschläge und ich machte mit meinem Handy Turnierfotos, ich die aber leider nicht auf Ulfs Laptop bekam. Dafür deckte ich mich mit den restlichen Star Trek Displays aus dem Laden sowie dem neuen Zug um Zug Kartenspiel ein.

    In der zweiten Runde traf ich unmittelbar auf den Härtetest für mein Deck: Tobias Rausmann spielte wie erwartet Maquis und hatte damit bereits auf früheren Turnieren einen üblen Nachgeschmack in meinem Rating hinterlassen. Wir hatten zwei gleiche Missionen (Elude Federation Space und Rescue Prisoners) und zu meinem Glück durfte er anfangen – andernfalls hätte er durch Historical Research sicherlich einen schnellen Start hingelegt. So aber hatte er eine ungünstige Starthand, was mir ein wenig Luft verschaffte. Schnell kamen die ersten Klingonen ins Spiel und auch Korath und Emergency Transport ließen nicht lange auf sich warten. Allerdings spielte Tobias kein einziges Events und so spielte ich die ETU schließlich nur dafür, um später meine Personen retten zu können. Da war auch bitte nötig, denn bereits an meiner ersten Mission Rescue Prisoners schlug mir Necessary Execution entgegen und beide ETU wanderten auf die Hand. In der nächsten Runde ging ich die Mission erneut an, konnte sie aber wieder nicht lösen. Tobias hatte in der Zwischenzeit mehrfach seine Hand überzogen um schnell an bestimmte Karten im Deck zu kommen, so wie ich es auch versucht hatte, um mein Grav-Plating Trap in die Finger zu bekommen – was aber nicht geklappt hat. Stattdessen saß nun eine Guingouin samt Michael Eddington an meiner Brute Force und Tobias setzte zum Erstschlag an. Es kamen zwei Deploy the Fleet für jeweils fünf Punkte, ein Stalling For Time (welches mir Korath auf die Hand schickte) und danach das gefürchtete Organised Terrorist Activities. Meine Hand ging aufs Deck und Tobias machte sich daran meine Keyskills auszulöschen. Wie er schnell feststellte, verfügte ich über ausreichend Anthropology und Law – hatte aber den Fehler gemacht, etwas leichtfertig mit meinen Astrometrics Personnel umzugehen (u.a. hatte ich zuvor eine Kurak sowie ein The Rite of Emergence freiwillig discardet!). Den Anfang machte Vorax, der gleich für beide Anforderungssets meiner Weltraummissionen die passenden Fähigkeiten aufwies.

    In den kommenden Runden zog ich stets auf, kam aber nicht an Grav-Plating Trap heran, während Tobias sich mit Feast on the Dying seine Deploy the Fleet und Organises Terrorist Activities wiederholte und mein Deck auseinandernahm. Es folgte auch eine Biogenic Weapon, die mir Rescue Prisoners zumachte und an Elude Federation Space verlor ich in Windeseile den zweiten Astrometrics an Tobias’ Dilemmas. Ein verzweifelter Attempt an Brute Force schließlich löschte fast meine gesamt Crew aus. Tobias dagegen hatte mich erfolgreich an seiner Elude Federation Space bluffen können und löste mit Bravour diese und auch sein Exemplar der Rescue Prisoners. Ich zerstörte die Biogenic Weapon, konnte aber meine Rescue Prisoners nicht lösen. Tobias spielte eine zweite. Nach langsamem Wiederaufbau gelang es mir, stattdessen Brute Force zu lösen. Tobias fegte durch die Dilemmas an seiner zweiten Weltraummission – und stand da mit drei gelösten Missionen und 95 Punkten. Da ich aber endlich ein sogar ein zweites Grav-Plating Trap gezogen hatte wollte ich ihm keinen Full Win schenken (den er durch Deploy the Fleet hätte machen können) und ließ meine Klingonen lieber sterben als sie durch ETU zu retten. Als dann jedoch das Timeout kam und mein Zug der letzte war, benutze ich die Kombination um die nächste Biogenic Weapon zu zerstören und schließlich mit zwei gelösten Missionen ehrenvoll zu verlieren.

    Die dritte Runde ging gegen Ulf Benjes, der mit seinem EM-Deck antrat. Er spielte Romulaner und zusätzlich die Erde, um mit Jadzia Dax (Problem Solver) seine Events zu recyclen. Schon in der ersten Runde spielte er Hiren aus und downloadete sich Prejudice und Politics, schenkte mir damit aber nur einen Personendraw. Mit Personen hatte ich in diesem Spiel auch keine Problem, doch es dauerte einige Runden, bis ich ein Schiff bekommen sollte. Bis dahin hatte Ulf Getting Under Your Skin gespielt, sich mit Power Shift und The Crystalline Entity munitioniert, Jadzia ins Spiel gebracht und sogar The Viceroy (Advisor to the Praetor) und Data (From the City of Rateg) ausgespielt – u.a. durch die wiederholte Nutzung von At What Cost?. Seine erste Mission war Investigate Alien Probe, bei der ich ihn einmal aufhalten konnte, die er jedoch im zweiten Anlauf löste. Ich hatte lediglich eine Skeleton Crew und The Dal’Rok legen können und wusste, dass er die Stooges Mareth, Relam, Satek und Taul sowie weitere 2er und Data dabei hatte und auf Strength 17 kam. Leider war aber auch der Viceroy dabei und so reichte es für Strength 18 und er konnte gleich weiter zur nächsten Mission Deliver Prisoners, wo ich ihn mit Old Differences stoppte.

    Ich hatte nun endlich mein erstes Schiff draußen und in der Zwischenzeit mit Emergency Transport Unit und Korath Ulfs Prejudice and Politics zerstört. Zwar hatte ich auch zwei Machinations auf der Hand, spielte diese aber nicht, da Ulf sie sowieso gleich mit seinen Kristallwesen hätte zerstören können und obendrein noch den Viceroy zum Downloaden weiterer Events nutzen konnte. Dieses Geschenk wollte ich ihm aber nicht machen (weswegen er sich dann auch wunderte, warum ich im ganzen Spiel nicht ein Machinations ausspielte). Da ich schon zurücklag, entschied ich mich dazu alles auf eine Crew zu setzen und ging Elude Federation Space mit elf Personen an. Ulf war nicht begeistert von seinem Draw und zog mit Unexpected Difficulties neu. Seinem Gesichtsausdruck nach war das aber auch nicht besser und er legt mir fünf oder sechs Dilemmas auf einmal. Ich kam erstaunlich gut durch alles durch, hatte aber vergessen meinem Riker rechtzeitig die Skills zum Lösen zu geben. Weil ich kein Machinations riskieren wollte, musste ich basteln. Astrometrics konnte sich Riker holen, aber nur er hatte Navigation. Also legte ich nach einige Überlegen meinen Riker von der Hand ab um dem im Spiel Astrometrics von Kruge beizubringen. Dann spielte ich The Promise und gab Kruge die Skills von Riker im Discarpile. Da the Promise aber nur für das Dilemma wirksam war, musste ich nun wieder Riker die Skills von Kruge lernen lassen und hatte schließlich zum Lösen einmal Kruges Astrometrics sowie Riker mit einem Astrometrics und zwei Navigation. In der nächsten Runde löste Ulf seine zweite Mission, konnte er aber nicht mehr fliegen. Ich ging Rescue Prisoners an und meine Klingonen überrannten jeden Widerstand, um schließlich auch Brute Force ohne Probleme zu lösen und damit das Spiel für mich zu entscheiden.

    In der letzten Runde spielte ich gegen meinen Bruder Marwin Wanek. Auch er spielte Maquis mit Strange New Worlds und Biogenic Weapons, verwendete aber die U.S.S. Defiant (Stolen Warship) um mir Karten zurück auf die Hand zu schicken. Zu meinem Glück kam sein Organised Terrorist Activities erst, als ich schon ausreichend Vorsprung an Missionen hatte: Schnell hatte ich ein paar Klingonen und die I.K.S. Kla’Diyus (Prototype) als sehr günstiges Schiff draussen. An Rescue Prisoners biss ich mir ein paar Runden die Zähne aus, konnte aber trotz Strange New Worlds schließlich lösen. Bei Elude Federation Space war ich durch Where No One Has Gone Before ausgeschaltet worden und Marwin hatte mir zwei Personen mit Stalling For Time auf die Hand geschickt. Als er jedoch sein For the Cause im Spiel hatte und sich ans Lösen von Evacuate Colony machte, konnte ich auch meine Weltraummission komplettieren und Brute Force angehen. Marwin hielt mich aber lange genug auf, dass ich keinen Full Win mehr machen konnte und setzte ich seiner Runde zum Gegenschlag aus. Evacuate Colony löste er ohne Probleme und zerstörte eines meiner Machinations mit Luther Sloan. Das zweite bekam er jedoch nicht weg und ging bei seiner zweiten Mission auf volles Risiko. Ich zog nicht so gut und entschied mich dafür, mein Machinations einzusetzen. Ich legte Fesarius Bluff und discardete meine Hand für Cunning > 65. Marwin kam nicht darüber und so gewann ich modified mit 60 zu 35 Punkten.

    Anschließend gab es noch eine kleine Preisverleihung mit Tobias auf dem ersten, mir auf dem zweiten und Ulf auf dem dritten Platz. Der Hannover Landesmeister Mark Preusse belegte mit der Voyage Platz vier und Marwin machten den fünften Platz. Jeder durfte sich zwei Booster aus den zuvor gekauften Displays aussuchen und danach gingen wir ins Henry’s, um das Turnier gemütlich ausklingen zu lassen - und für das Turnier am kommenden Sonntag in Bremen zu planen!


    Tournament gallery

    Blick vom Tisch des TDs Thorsten Wanek aus. Tobias Rausmann stoppt Ulf Benjes mit seinem exzellenten Maquis-Mission-Lock Deck. Blick auf das 96. Hannover Turnier, vorne im Bild Mark Preusse gegen Marwin Wanek.