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Hopfen und Malz

    This Tournament-Report article was written by openCards user KaiserK at Aug 31st, 2009.

    Tournament-Report from the Tournament "3rd European Biermeisterschaft". (imageBig-Event EC 2009)

    Zum dritten Mal bereits hatte WBA Chairman Thomas Vorwerk im August 2009 zur Europäischen Biermeisterschaft geladen. Es galt einen Nachfolger für die bisherigen Champions (2007: Tony Gammell aus Irland,  2008: Will Hoskin aus England) dieser noch jungen Unterdisziplin des STCCG zu finden.

    Winner's Badge

    Da ich nach meinem unrühmlichen Auftritt bei der Premiere vor zwei Jahren in Berlin bereits in der zweiten Runde disqualifiziert wurde, und ich 2008 mein Bierpensum cum acho krachoque gerade eben so erfüllen konnte, wollte ich dieses Jahr nach Möglichkeit um den Titel mitspielen. Dazu hatte ich dieses Jahr auch tatsächlich ein bereits in einem Turnier getestetes und für tauglich befundenes Deck dabei (2007 ging ich mit einem mir völlig unbekannten geliehenen Deck von Auwerd Bijker an den Start, 2008 spielte ich ein Thief-Deck das zwar eigentlich nicht schlecht wäre, aber nach einigen Bierchen vergisst man halt gerne mal die ganzen Attribut-Boni von Galen, Pickpocket, Fortune, etc., und wundert sich warum man jetzt nur auf 18 Cunning kommt.)

    Mein Deck:
    Ich spielte ein No-Win Situation Deck bestehend aus drei einfachen Diplomacy-Missionen, Qo'noS und Deep Space Nine. Ursprünglich ein relativ klingonenlastiges Council-Deck, dem ich lediglich das DS9-Triumvirat Nog/Dax/Miles O'Brien  zum Beschützen meiner teuren Events zur Seite gestellt hatte, entwickelte sich das Deck im Laufe einiger Wochen zu einem Melting Pot mit jeweils ca. 25% Föderierten, Klingonen, Bajoraner und Nicht-Alliierter; dabei diente mir nicht zuletzt ein vom amerikanischen Kontinentalmeister Mike Harrington geposteter Deckentwurf auf trekcc.org als Hilfe für meine Umbaumaßnahmen. Nach einem Testlauf der stark überarbeiteten Version in einem Online-Turnier verwarf ich dann einige der Änderungen wieder, viele aber waren eindeutig Verbesserungen und wurden daher beibehalten.

    Die Grundidee des Decks war es, mit Hilfe der Klingonen, insbesondere natürlich K'mtar, so viele NWS wie möglich billig ins Spiel zu bringen. Die DS9-Leute sollten gegen Event-Zerstörung helfen, Bajoraner und Non-Aligneds schlossen Skill-Lücken, brachten starke Attribute (Li Nalas 8 Integrity, Morik 9), oder halfen dabei, Events und Personen im Spiel zu halten (Maras, Mardah). Sobald ein oder mehrere No-Win Situations im Spiel sind, verwandelt sich der Dilemmastapel von einem bemitleidenswerten Häufchen Elend in ein recht effektives Stopp-System, bei dem selten mehr als 1 Dilemma unter der Mission landen musste um einen Attempt zu stoppen. Richtig effektiv wurde es dank Karten wie Temporal Conduit, Stripped Down, Shran und The Manheim Effect dann bei der zweiten und dritten Mission, wo es nicht selten passierte, dass am Ende des Mission-Attempts weniger Dilemmas unter der Mission lagen als zu Beginn.

    Der Preis dafür war das relativ langwierige und kostspielige Setup, aufgrund dessen ich erst vergleichsweise spät damit beginnen konnte, Missionen anzugehen - schließlich sollten wichtige Personen wie Korath oder Miles O'Brien auf keinen Fall durch ein unglückliches Dilemma sterben oder blutrünstigen Kampfdecks zum Opfer fallen, und blieben daher lieber zu Hause und warteten, bis Kanonenfutter zum Missionenlösen im Spiel war. Ich rechnete deshalb, und auch aufgrund der Erfahrungen im Online-Turnier, mit einigen Modified Wins - was mir gar nicht so ungelegen kam, da für einen MW ja nur zwei Bierchen fällig wurden...

     Da ich bereits am frühen Nachmittag in Potsdam angekommen war, vertrieben meine Freundin und ich uns die Zeit in der Stadt. Dabei besorgten wir auch noch etwas zusätzlichen Prize-Support, den wir Thomas spendierten. Dabei handelte es sich um ein paar spezielle Bierchen, nämlich je ein "Director's Ale" (für den TD), ein "Victory Ale" (für den Sieger), und ein "Fursty Ferret" (ein Screwy Squirrel gabs leider nicht). Danach begaben wir uns ins Contadino und genehmigten und eine Pizza; kurz darauf trafen Peter und Soren aus Dänemark ein, die uns bis zum Turnierbeginn Gesellschaft leisteten. Wenig später trudelten auch die übrigen Spieler ein, und als dann auch der TD da war konnte es losgehen.

    Runde 1:
    In der ersten Runde durfte ich gegen Peter van der Helm ran. Peter spielte ein ziemlich unkonventionelles Borg-Deck, das, soweit ich da mitbekommen habe, von Auwerd konstruiert wurde. Er überraschte mich mit vier Planetenmissionen, darunter der in einem solchen Setup obligatorische Genesis Planet, sowie Find Lifeless World zum Karten ziehen. Er begann zunächst mit dem Reporten der üblichenVerdächtige, wie z.B. der Annexation Drone. Ich hatte meinerseits auch eine gute Starthand, und konnte gleich im ersten Zug ein Guidance of the Council spielen um meine Download-Kette in Gang zu bringen, sowie Miles O'Brien um Two of Nine und der Negation Drone entgegenzuwirken. Nachdem Peter bereits seine zweite Annexation Drone gespielt hatte, aber immer noch kein At What Cost? oder You've Always Been My Favourite gespielt hatte, wußte ich nicht so recht worauf sein Deck hinauslief - sammelte er etwa Reborns und andere Assimilationskarten in der Hand und wartete auf einen Mission-Attempt von mir? Ich entschied mich dazu, es herauszufinden, und schickte ein Schiff mit entbehrlichen Personen auf die Reise. Nach einem Dilemma war bereits Schluß mit der Kaffeefahrt, und sie waren gestoppt. Zu meiner Erleichterung spielte Peter im nächsten Zug keine Kampf-Karten, sondern Distant Exploration auf den Unicomplex und Expand the Collective auf den Genesis Planet. Damit machte er zum einen die Anforderungen dieser für gewöhnlich recht schwierigen Mission um einiges leichter, zum anderen schraubte er auch ihren Punktwert auf 45 hoch. Er scheiterte aber mit seinem nun folgenden Attempt dank meiner zwei mittlerweile im Spiel befindlichen NWS an einem Show Trial + Hard Time. Mit meinem Korath und insgesamt vier Equipments im Deck zerstörte ich in den folgenden Zügen immer wieder seinen Distant Explorations und Expand the Collective, um Peter die Möglichkeit auf einen Two-Mission-Win zu vernageln. Nach einer Stunde lag ich mit zwei gelösten Missionen in Führung und attemptete meine Dritte. Eigentlich wollte ich es bei dem Modified Win (und damit zwei Bier) belassen, doch in einem Anfall von"Wenn-du-eine-Mission-lösen-kannst-dann-mach-das-auch-du-Depp!" verhinderte ich einen Dilemma-Kill mit Maras und löste für einen Full Win. Herr Ober, zwei Bier bitte!

    Erstaunlicherweise konnte ich die beiden zusätzlichen FW-Bierchen dieses Mal sogar innerhalb des Limits vernichten und wurde nicht in Runde zwei schon disqualifiziert! Freude!

    Runde 2:
    Mein nächster Gegner war Soren Ramme Nielsen mit seinen kampflustigen Klingonen. Nachdem er bereits früh eine Kampfkarte (oder Kruge, auf jeden Fall irgendetwas das bei mir die Alarmglocken läuten läßt) spielte, entschied ich mich dieses Mal noch etwas länger zu warten bis ich meine beiden Heimatwelten verließ. Meiner erster Event-Download war dieses Mal Bustling with Activity, mit dem ich zuerst Miles holte, gefolgt von Dax und Nog. Danach holte ich mittels Guidance und den Klingonen erstmal ein paar Events auf die Hand, um immer genug Futter für Miles zu haben. Erst dann spielte ich No-Win Situation. Missionen versuchte ich allerdings erst, als ich die USS Defiant, Patrolling Warship mitsamt ihrem Commander, Worf, im Spiel hatte. Worfs Skills, hohe Integrity sowie sein Bonus fehlten mir zwar beim Missionen lösen, allerdings wurde er natürlich auf der Brücke der Defiant benötigt um eventuelle Angriffe abzublocken. Zu meinem Glück spielte Soren kein A Few Minor Difficulties auf mein Schiff, sonst hätte es womöglich böse geendet. So aber versuchten wir in kleinen Schritten unsere Missionen zu lösen, wobei mir meine NWS letzten Endes einen Modified Win sichern konnten, da Soren pro Runde nicht mehr als ein Dilemma drunterpacken konnte. Damit konnte ich der zweiten Runde mit nur zwei Siegpunkten entkommen, die ich bis zum Beginn meines nächsten Spiels auch brav in Bier umsetzen konnte.

    Runde 3:
    In der dritten Runde stand mir dann Biermeister-Veteran Carsten Hartmann gegenüber. Carsten legte los wie die Feuerwehr, spielte vier billige Leute wie Kahmis und Togaran, und feuerte mir in seinem zweiten Zug dann auch gleich einen Warnschuss in Form eines "Mission-Attempt mit fünf Leuten!" vor den Bug! Autsch, das ist heftig. Da ich auch weder ein Dal'Rok noch ein Hard Time noch ein Unscientific Method in meinen fünf Dilemmas fand, musste ich wohl oder übel etwas spielen, das unter der Mission liegen blieb. So war das eigentlich nicht gedacht. Bis ich meine erste No-Win Situation im Spiel hatte, dauerte es noch drei oder vier Züge, und dabei musste ich auch die vollen fünf Counter ausgeben die Karte zu spielen, da ich einfach nicht die Zeit hatte um meine ach-so-tolle-und-elegante Downloadkette zu benutzen. Letzten Endes zog ich einfach wie wild Karten um ein zweites NWS auf den Tisch und genügend Leute für einen Mission-Attempt ins Spiel zu bekommen. Carsten war bis dahin aber schon durch seine erste Mission durch und arbeitete an seiner zweiten. Dann endlich konnte ich aufholen; dank einer glücklichen Random Selection (George Primmin mogelte Gorkon an einem Stopper vorbei) löste ich Evacuate Colony mit 32 Integrity und flog zu Transport Delegations, wo ich gestoppt wurde. Mittlerweile arbeiteten meine Dilemmas aber dank Core-Support wie erhofft; Carsten löste zwar noch eine zweite Mission, aber dank Manheim Effect konnte ich an seiner dritten Mission gezielt Dilemmas spielen die eine möglichst große Zahl an Leuten stoppten. Ein Tampering With Time war mittlerweile auch schon in meinem Core, so dass ich meine letzten beiden Missionen zügig lösen konnte und endlich mal ein Spiel vor Ablauf der 60 Minuten mit einem Full Win beenden konnte.

    In geselliger Rumsteh-Runde trinkt es sich auch wesentlich leichter als beim Spielen, so dass mir die ca. 45 Minuten Pause bis zum Beginn der vierten und letzten Runde auch leicht reichten um mein Bierkonto meinem Punktestand anzugleichen.

    Runde 4:
    In Runde vier ging es dann gegen Peter Moller aus Dänemark. Peter hatte ein Starfleet-Deck dabei, bei dem ausnahmslos ALLE Karten ein Bild aus der fünften Serie, Enterprise, zeigten. Sein Deck lief recht flüssig, allerdings ist die Auswahl an spielstarken Enterprise-Dilemmas eher bescheiden, was mein Glück war. Meine Download-Kette brauchte ein wenig bis sie in Gang kam, nachdem dann aber ein Guidance of the Council auf dem Tisch lag, konnte ich in den folgenden Zügen über K'tal, Energize und Alexander Rozhenko zwei NWS auf den Tisch bekommen. Ich verzichtete zunächst auf den DS9-Teil mit Bustling with Activity/Miles/Jadzia, da Event-Zerstörung glücklicherweise nicht zu den Stärken der Starfleet zählt. Zwar hatte ich nun schon erhebliche Probleme den Überblick zu bewahren, konnte Peter aber anscheinend dennoch mit meinen Dilemmas lange genug aufhalten um einen weiteren Full Win einzufahren.

    Irgendjemand muss mir dann noch mitgeteilt haben, dass ich noch Chancen auf den Titel habe, solange ich meine drei Bier noch trinke. Dank unseres sehr fixen Kellners waren die Getränke dann auch umgehend da, und ich machte mich ans Werk. Unter den wachsamen Augen von Titelverteidiger und FCA Will Hoskin leerte ich mein letztes Bier. Wie sich herausstellte, hatten Will und ich das Kunsstück geschafft, beide ungeschlagen zu bleiben, beide jeweils drei Full Wins und einen Modified Win einzufahren, nicht gegeneinander gespielt zu haben, und somit punktgleich auf dem ersten Platz zu landen. Obwohl Will noch einige Bonus-Biere getrunken hatte, und ich dagegen mit Mühe und Not eine Punktlandung machte, entschied sich TD Thomas dazu, den Titel nach den dem normalen STCCG-Prozedere (Strength of Schedule) zu vergeben. Damit war ich unverdienterweise der neue europäische Biermeister, wofür es von Thomas (dem an dieser Stelle mein herzlicher Dank für die Durchführung gilt!) neben einem T-Shirt auch eine stilechte Siegerurkunde gab:

    Die Siegerurkunde

    Abschließend möchte ich diese Form des STCCG-Spielens allen ans Herz legen, auch denen, die aus Prinzip keinen Alkohol trinken. Thomas organisiert immer ein sehr entspanntes Turnier, bei dem der Spass und das gemütliche Beisammensein der Spieler eindeutig im Vordergrund stehen. Wer nichts trinkt, ist dabei ebenso willkommen und wird garantiert genauso auf seine Kosten kommen wie die eher ambitionierten Biermeisterer :)


    Tournament gallery

    Winner's Badge